Ergebnis
Bericht

Situationsanalyse: Potentiale & Herausforderungen für Flächenzugang & -sicherung

Eine Bestandsaufnahme für die Region Berlin/Brandenburg
Autorenschaft
Annabella Jakab (Netzwerk Flächensicherung), Sebastian Rogga (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.), Annette Piorr (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.)
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Flächenzugang, -sicherung und regional-nachhaltige Bewirtschaftung

Im Rahmen des KOPOS Handlungsfelds „Flächensicherung & Zugang zu Land“ wurden die Chancen und Risiken sowie Stärken und Schwächen in Bezug auf den Zugang und der Sicherung von landwirtschaftlichen Flächen in der Region Berlin-Brandenburg identifiziert.

Die Situationsanalyse dient den folgenden Zielen:

  • Sie bietet eine Grundlage, um die Projektregion und ihre Charakteristika - einschließlich der physisch-natürlichen Begebenheiten - zu verstehen;
  • Sie stellt ein Grundlagendokument über den Status quo dar, auf das die Untersuchungen im Rahmen des KOPOS-Projektes zu Betriebsmodellen, Organisation und Governance aufbauen können;
  • Sie hilft durch eine Chancen-, Risiken-, Stärken und Schwächen-Analyse ("SWOT-Analyse") besser zu verstehen, vor welchen Herausforderungen Junglandwirt:innen, Neu- & Quereinsteiger:innen (JNQs) etablierte Landwirt:innen sowie politische und zivilgesellschaftliche Akteure stehen.

Zusammenfassend konnten folgende Chancen und Risiken für die Region identifiziert werden:

Chancen:

  • Berlin bietet mit einem sehr großen Nachfrager-Markt eine gute Grundlage für JNQs, im speziellen für den Gemüsebau, der wenig flächenintensiv betrieben werden kann.
  • Die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Berlin-Brandenburg in den Themenfeldern Ernährungspolitik im Allgemeinen und Flächenzugang/-sicherung im Besonderen bietet noch große Verbesserungspotenziale.
  • Potenziale zwischen städtischer Bevölkerung und Landwirt:innen hinsichtlich kooperativer Organisations- und Geschäftsmodelle.
  • Der sich verstärkende demografische Wandel in der regionalen Landwirtschaft setzt in den kommenden Jahren verstärkt Übernahmekapazitäten (und somit Flächenpotenziale) in der Landwirtschaft frei.

Risiken:

  • Hoher Flächennutzungsdruck insbesondere für Wohn-Gewerbe- und Verkehrsflächen steigert die Flächenkonkurrenz.
  • Das bestehende agrarpolitische System fördert flächen- und finanzstarke Akteure und damit Konzentrationsprozesse.
  • Finanzschwache JNQs können die erhöhten Flächenpreise nicht aufbringen und erhalten auch bei Banken i.d.R. keine ausreichende Finanzierung, um ihre Investitionskosten zu decken.
  • Die Volatilität des Klimas (Starkniederschläge und Dürreperioden) steigert den Anpassungsdruck bestehender Anbausysteme und erhöht mglw. die Produktionskosten.
  • Regional erzeugtes Obst und Gemüse ist sehr arbeitsintensiv. Hier macht sich der Fachkräftemangel derzeit am deutlichsten bemerkbar.