Pilotprojekt

Das Pilotprojekt „RegioBioKüche“ stellt sich vor

-
Image
Logo Regionalwert IMMO Freiburg

Wir haben die Engagierten der RegioBioKüche interviewt. In fünf Fragen stellen sie das Projekt vor.

1. Was genau macht euer Projekt?

Menschen jeden Alters sollen sich ökologisch, regional und somit gesund ernähren können – so der Anspruch unseres Projektes „RegioBioKüche“.

Das Hauptaugenmerk des zukünftigen Großküchenbetriebes gilt der Gemeinschaftsverpflegung sozialer Einrichtungen in der Region. Ziel ist es, die Verpflegung in Kitas, Schulen, Pflegeheimen und Betriebskantinen in der Stadt Freiburg sowie dem gesamten Umland zu verbessern. Denn für die regionale Bio-Außer-Haus-Verpflegung besteht ein sehr hoher Bedarf. Expert*innen schätzen den aktuellen bundesweiten Bio-Anteil in der Gemeinschaftsverpflegung auf lediglich 1 Prozent.

Die Regionalwert Immo (Regionalwert Immo GmbH & Co. KG) hat es sich mit dem Projekt der RegioBioKüche zur Aufgabe gemacht, das Bio-Angebot in der regionalen Gemeinschaftsverpflegung zu verbessern. Dazu soll zu 100% mit Bioprodukten (vorwiegend) aus der Region gearbeitet und gekocht werden. Unter dem Dach der RegioBioKüche planen wir mit unterschiedlichen Küchentypen bzw. -betreibern. Neben der Kindergarten- und Schulverpflegung bietet die Großküche ebenfalls Platz für eine Einmachküche, um das Lebensmittelhandwerk im Südwesten zu stärken. Die gemeinschaftliche Nutzung der Räumlichkeiten und die Zentralisierung von Arbeitsvorgängen (wie z.B. die Bündelung von Bestellvorgängen) erzeugen hierbei die positive Wirkung von Synergieeffekten und beugen Lebensmittelverschwendung vor.

Wie alle Projekte der Regionalwert Immo – eine mehrheitliche Tochtergesellschaft der Regionalwert AG Freiburg – soll auch die RegioBioKüche bürger*innenfinanziert werden. Für den Erwerb des Grundstücks sowie den Bau der RegioBioKüche werden Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sowie Akteur*innen aller Art in unterschiedlichen Größenordnungen angeboten. Auch Unternehmen und Kommunen, denen etwas an der gesunden Ernährung der Menschen liegt, können sich darüber beteiligen und die Regionalwert Immo bei Ihrer Mission für ein besseres Morgen unterstützen.

 

2. Wie ist diese Projektidee entstanden? Wer hat hier mitgewirkt?

Wenn man den politischen, wirtschaftlichen und insbesondere den wissenschaftlichen Akteur*innen im In- und Ausland lauscht, wird von vielen mantraartig die Notwendigkeit zur Transformation, auch in der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft, betont. Im Regionalwert-Netzwerk fassten wir uns ein Herz und brachten die Idee der RegioBioKüche auf den Weg, die einen Beitrag für eine nachhaltige und klimaneutrale Verpflegung vorwiegend sozialer Einrichtungen in der Region Freiburg leisten soll. Die ersten Ideen und das Konzept reiften im Hause der Regionalwert AG Freiburg, bis wir, ihre Tochtergesellschaft, das Vorhaben konkretisierten und nun umsetzen.

 

3. Warum begeistert dich das Thema persönlich, dass hier mehr regionale Produkte erzeugt, verarbeitet und konsumiert werden? /Warum liegt dir dieses Thema am Herzen?

Allgemein gesprochen, setzen wir uns für ein besseres Morgen ein. Die Begeisterung für den Themenbereich der regionalen Wertschöpfung hat vielerlei Gründe. Letztlich speist sie sich aus der Dringlichkeit alternative Wohlstandsmodelle zu denken zugunsten einer sozial- wie ökologisch nachhaltigen (Regional)Wirtschaft, wofür die Land- und Ernährungswirtschaft ebenfalls ihren Beitrag zu leisten hat. Mit einer zunehmend räumlichen wie funktionalen Fragmentierung der Prozesse der einzelnen Wertschöpfungsstufen verteilt sich die Verantwortung für die Wertschöpfungskette auf so viele Zuständigkeiten, dass sie gewissermaßen für den Gesamtprozess schwindet – zum Nachteil für Ökologie und Gesellschaft. Genau hier setzen wir an: Unser Anspruch ist es Wertschöpfungsketten ganzheitlich zu denken und regional abzubilden zugunsten einer vertrauensbildenden Transparenz. Wissensvermittlung steht dabei ebenso im Vordergrund wie das Bewusstsein für gesunde und hochwertige Lebensmittel zu schaffen. Nicht zuletzt soll die Möglichkeit der Bürger*innenbeteiligung die Verantwortungsübernahme für die Region und das zivilgesellschaftliche Handeln stärken.

 

4. Welche Schritte plant ihr gerade?

Wir planen gerade den Kauf des Bauplatzes, der sich nur unweit unseres Büros am schönen Kaiserstuhl befindet. Parallel dazu befindet sich die RegioBioKüche in Planung. Es macht uns dabei viel Spaß und Freude zu sehen, wie aus einer Idee ein konkretes Projekt wurde, das es nun nicht nur für uns, sondern mit und für die Region umzusetzen gilt.

 

5. Was macht die Kooperation mit dem KOPOS Projekt für euch interessant?

Die Kooperation mit KOPOS hier in der Region Freiburg passt thematisch perfekt zu unserem Projekt „RegioBioKüche“, weil wir auch hier bestrebt sind kurze und regionale Wertschöpfungsketten zu nutzen und diese, gemeinsam mit dem Regionalwert-Netzwerk, weiterentwickeln und ausbauen wollen. Auch die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist für uns besonders interessant. Wir wollen einen Beitrag für eine funktionierende regionale und nachhaltige Lebensmittelversorgung leisten, indem wir gemeinsam mit KOPOS aktuelle Herausforderungen identifizieren und passende Lösungen finden. Besonders hilfreich und spannend ist zudem der Austausch mit den anderen Pilotprojekten. Wir freuen uns dabei zu sein.