Pilotprojekt

Das Pilotprojekt „Flächenplattform Brandenburg“ stellt sich vor

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Weiß-Grünes Logo mit dem Text: "Flächenplattform Nachhaltige Landwirtschaft Brandenburg"

Wir haben die die Mitarbeitenden vom Pilotprojekt "Flächenplattform" interviewt. In sieben Fragen stellen sie das Projekt vor.

 

1. Was genau macht eure Initiative/euer Projekt?

Mit der Flächenplattform Brandenburg vernetzen wir Flächeneigentümer:innen und Junglandwirt:innen in Berlin-Brandenburg miteinander. Der Zugang zu Flächen ist in den letzten Jahren für viele Betriebe schwieriger geworden, insbesondere für Junglandwirt:innen, die noch nicht vor Ort leben. Auf der anderen Seite gibt es Flächeneigentümer:innen, die Landwirtschaftsflächen besitzen und diese zielgerichtet z.B. an Junglandwirt:innen nach Nachhaltigkeitskriterien verpachten möchten. Das sind Vereine, Stiftungen, Kirchen und Privatpersonen. Beide Gruppen wissen häufig nicht voneinander. Und da kommen wir ins Spiel! Mit unserer Arbeit schaffen wir Perspektiven für Junglandwirt:innen im ländlichen Raum in dem wir klimaschutzangepasste Landnutzung mit Wertschöpfung zusammenbringen und damit auch Kooperationen für regionale Wirtschaftskreisläufe initiieren.

 

2. Wie ist diese Projektidee entstanden? Wer hat hier mitgewirkt?

Der Bedarf war offenkundig: Durch die Mitglieder unseres Junglandwirt:innen-Netzwerks war das Thema zum Flächenzugang immer präsent. Das hat alle beschäftigt und wir suchten gemeinsam nach Lösungen. Von der Brandenburger Verwaltung wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass es Vereine und Stiftungen gibt, die Flächeneigentümer:innen sind. Mit einigen haben wir uns zusammengesetzt, überlegt und diskutiert, wie künftig bessere Kooperationen umsetzbar wären. Das diente als Grundlage für den Antrag und nach etwas Geduld haben wir das Projekt bewilligt bekommen. Mittlerweile hat sich das Netzwerk an Flächeneigentümer:innen deutlich erweitert, auch Privatpersonen melden sich bei der Flächenplattform an um ihre Flächen engagierten und verantwortungsvollen Junglandwirt:innen zur Verfügung zu stellen.

 

3. Warum begeistert dich das Thema persönlich, dass hier mehr regionale Produkte erzeugt, verarbeitet und konsumiert werden? Warum liegt dir dieses Thema am Herzen?

Der Zugang zu Flächen ist die Grundlage für eine Vor-Ort verankerte Landwirtschaft und die Versorgung von Lebensmitteln für eine Region, davon bin ich überzeugt! So wie die Flächenvergabe aktuell von statten geht, widerspricht das aber diesem Ziel. Darum ist es wichtig, dass die Vergabe transparenter gestaltet wird, nach ökologischen und sozialen Kriterien erfolgt und Informationen einem breiten Kreis zur Verfügung gestellt werden. Nur so können sich verschiedene Betriebe auf Flächen bewerben und Diversität auf dem Acker entstehen.

 

4. Gab es ein persönliches Ereignis in deinem Leben, welches dir das Thema einer regionalen Lebensmittelversorgung nahe gebracht hat?

Diese Momente gibt’s immer wieder! Ich find´s toll, wenn ich auf Betrieben in der Region unterwegs bin und mir vom Acker direkt etwas ernten kann um daraus was Leckeres zu kochen. Das ist für mich echt Lebensqualität zu wissen, wo kommt mein Essen her und wer baut es an. Das stellt eine gute Beziehung her und du siehst Lebensmittel mit anderen Augen.

 

5. Welche Schritte plant ihr gerade?

Wir sind gerade dabei die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Die Flächenplattform Brandenburg lebt davon, dass Menschen davon erfahren und inserieren. Ob das Verpächter:innen/ Verkäufer:innen sind oder Junglandwirt:innen: Uns geht es darum Kontakte herzustellen um Kooperationen anzuschieben. Außerdem geben wir der Plattform gerade ein neues Design und lassen Junglandwirt:innen und Flächeneigentümer:innen in kurzen Portraits zu Wort kommen.

 

6. Welche Herausforderungen und Chancen seht ihr aktuell in der Berliner Region beim Auf- und Ausbau einer regionalen Lebensmittelwirtschaft?

Der Ausbau von Verarbeitungsinfrastruktur, Vertriebsstrukturen und Logistiklösungen müssen vorrangbracht werden, damit die Erzeugerbetriebe ihre Produkte regional auch unter die Leute bekommen. Das bietet die Chance, dass sich auch mehr Betriebe nach den regionalen Bedarfen ausrichten und (wieder) mehr für die lokale Lebensmittelversorgung machen.

 

7. Was macht die Kooperation mit dem KOPOS Projekt für euch interessant?

Für uns ist es spannend andere Projekte und die Macher:innen dahinter näher kennenzulernen und sie bei Bedarf zu unterstützen. Das sind tolle Synergieeffekte die das KOPOS-Projekt ermöglicht. Das ist die ganz praktische Seite. Aus unserer Projektperspektive finden wir es auch sehr spannend, wie Wissenschaftler:innen auf das Projekt blicken und wo sie uns unterstützen können.