Veranstaltung
Workshop

Nachhaltigkeitswende in der Flächenvergabe?

Fachtagung zur gegenwärtigen Praxis, Herausforderungen und Potenzialen der nachhaltigkeitsorientierten Vergabepraxis landwirtschaftlicher Flächen
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Präsentation der Fachtagung vor einer Ackerfläche

Präsentation der Fachtagung

Bei der Fachtagung zur Vergabe von öffentlichen und kirchlichen Flächen diskutierten u.a. Vertreter*innen von Gemeinden, der BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH), der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben), und der evangelische Kirche über Nachhaltigkeitskriterien und den Zugang zu Land für JNQs (Junglandwirt*innen, Neu- & Quereinsteiger*innen).

Die KOPOS Verbundpartner präsentierten zum Einstieg empirische Erkenntnisse aus ihrer Befragung mit verschiedenen kirchlichen und öffentlichen Flächeneigentümer*innen hinsichtlich des Status Quo einer Nachhaltigkeitsbasierten Flächenvergabe. Neben Spannungsfeldern, wie z.B. „Pächtertreue vs. Neu- & Quereinsteiger*innen“ wurden zwei „Best Practice“ Beispiele, die Greifswalder Agrarinitiative und der Kriterienkatalog der evangelischen Kirche (EKBO) vorgestellt. In kleinen Arbeitssessions konnten die Teilnehmer* innen ihr Wissen teilen und potenzielle Lösungsansätze für Herausforderungen erarbeiten. Die Ergebnisse aus den Arbeitssessions wurden im Plenum diskutiert und dokumentiert.

Grundsätzlich sehen alle Akteur*innen die Relevanz einer nachhaltigen Vergabe sowie die Förderung von Neu- & Quereinsteiger*innen als Hebel für eine nachhaltige Agrarstruktur an.

Als eine Herausforderung bzgl. des Flächenzugangs von JNQs wurden z.B. die für Brandenburg typischen Schlaggrößen genannt, die vor allem für kapitalschwache JNQs nicht erschwinglich und damit zum Aufbau eines neuen Betriebes weniger geeignet sein. Der Trend bei NQs geht i.d.R. zu kleinen und alternativen Modellen, wie z.B. solidarischen Landwirtschaften und damit auf Flächen von 1-5 Hektar.  

Neben den JNQs müssen auch etablierte Landwirt*innen die bereits auf Flächen wirtschaften, die Möglichkeit erhalten nachhaltig umzustellen, ohne dass ihnen ein wirtschaftlicher Nachteil entsteht. Hier sind politische und institutionelle Förderinstrumente gefragt, die allen landwirtschaftlichen Akteur*innen ermöglicht eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu betreiben.